RNZ: Merkollande Merkel verliert den französischen Partner an ihrer Seite

Ihre Haltung zum französischen
Präsidentschaftswahlkampf hat Bundeskanzlerin Angela Merkel diese
Woche sehr pragmatisch begründet: CDU und UMP seien befreundete
Parteien, deshalb halte sie auch zu Nicolas Sarkozy. Damit läuft die
Kanzlerin Gefahr, ein zweites Mal bei einer wichtigen ausländischen
Wahl auf den Verlierer zu setzen. Denn auch dem heutigen
US-Präsidenten Barack Obama zeigte sie im Wahlkampf 2008 die kalte
Schulter. Ob sich die Nibelungentreue zu Sarkozy lohnt, ist jedoch
mehr als fraglich: Dieser droht die Stichwahl am 6. Mai zu verlieren,
weil Frankreich unter seiner Präsidentschaft wirtschaftlich
abstürzte. Sein Aktionismus führte nicht zu mehr, sondern weniger
Wachstum. Das bisschen fiskalische Vernunft, das er in der Eurokrise
bewies, wurde ihm von Merkel mehr oder minder aufgezwungen. Im
Wahlkampf will er davon nichts mehr wissen. Er fordert genauso wie
sein Herausforderer François Hollande eine Aufweichung der
Euro-Stabilität. Ob also Hollande oder Sarkozy – Frankreich wird ab
Sommer nicht mehr an der Seite Deutschlands für einen stabilen Euro
kämpfen, sondern für ein staatsfinanziertes Wachstum. Es wird einsam
um Angela Merkel.

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Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
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