RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg zur elektronischen Gesundheitskarte.

Sensible Daten

Von Alexander R. Wenisch Ist die elektronische Gesundheitskarte
wirklich nötig? Sie kostete bisher rund 600 Millionen Euro und wird
in ihrer Weiterentwicklung noch teurer werden. Geld, das Versicherte
und Arbeitgeber zahlen. Über deren Beiträge wird seit Jahren aber
auch ein florierender Schwarzmarkt mitfinanziert: Unversicherte
erschleichen sich Leistungen mit fremden Karten. Dies soll über ein
Passbild auf der eKarte verhindert werden. Davon profitieren
Krankenkassen, die solche Leistungen dann nicht mehr auf der Rechnung
haben. Mit dem Geld der Versicherten wird also sorgsamer umgegangen.
Patienten wiederum haben Vorteile, wenn, wie für die nächsten Jahre
geplant, weitere Funktionen auf die Karte geladen werden: gleiche
Untersuchungen kurz hintereinander fallen weg, Röntgenbilder können
elektronisch abgerufen werden, Wechselwirkungen von verschriebenen
Medikamenten werden angezeigt, Daten wie Blutgruppe oder Allergien
sind im Notfall einsehbar. Magenschmerzen bereitet die elektronische
Karte trotzdem. Sensible Daten sollen zentral abgelegt werden. Der
Betreiber wird Zugang behalten. Klar ist also, dass Kassen, Ärzte und
Kliniken bei der Datensicherheit höchste Priorität einräumen müssen,
damit gesetzlich Versicherte nicht zu „gläsernen Patienten“ werden.

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