RNZ: Schändlich

Christian Altmeier über den

Wahlkampf in den USA

Vieles spricht dafür, dass Hillary Clinton in knapp drei Wochen
zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird – und Donald Trump von
der politischen Bildfläche verschwindet. Damit wäre zwar das
schlimmste Szenario abgewendet. Doch werden die Vereinigten Staaten
auch nach dem Wahltag nicht vereint sein. Dazu trägt der
republikanische Kandidat nach Kräften bei. Mit seinen Spekulationen
über Wahlbetrug treibt er einen noch tieferen Keil in die
amerikanische Gesellschaft und bedient das Misstrauen vieler
Rechtspopulisten gegenüber Staat und Regierung. Was Trump damit
bezweckt, bleibt unklar. Indem er einen demokratischen Grundkonsens
einfach vom Tisch wischt, stellt er sich noch weiter ins politische
Abseits und stößt die Wechselwähler in der Mitte vor den Kopf.
Offenbar geht es dem selbstverliebten Populisten nur noch darum,
Clintons Präsidentschaft zu delegitimieren und eine Dolchstoßlegende
für seine absehbare Niederlage zu stricken. Es ist ein schändliches
Spiel mit den demokratischen Grundwerten, dass kein
verantwortungsvoller Politiker mehr mitspielen sollte. Wer sich jetzt
nicht klar von Trump distanziert, macht sich mitschuldig.

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