Von Christian Altmeier
Ein Datenskandal jagt derzeit den nächsten. Dabei wird immer
deutlicher, wie gläsern der moderne Verbraucher inzwischen ist.
Meistens hilft er sogar selber kräftig dabei mit. Hier liegt das
eigentliche Problem. Während Experten und Konzerne über
Sicherheitslücken diskutieren, herrscht bei vielen Anwendern eine
Bewusstseinslücke. Persönliche Daten sind ein äußerst wertvolles Gut.
Die IT-Unternehmen haben das längst erkannt und sammeln diese, wie
Bienen den Nektar. Wer besonders viel über seine Kunden weiß, macht
die besten Geschäfte. Und sei es, indem er dieses Wissen einfach
weiterverkauft. Marktforscher, werbetreibende Wirtschaft oder gar
Behörden sind dankbare Abnehmer. Vielen Nutzern hingegen – die ihre
Daten freiwilllig und ohne Gegenleistung preisgeben – ist dies noch
immer nicht bewusst. Niemand würde wohl sorglos zustimmen, wenn er um
seinen Auto- oder Wohnungsschlüssel gebeten würde. Die Frage nach der
Speicherung von Bewegungsprofilen aber beunruhigt die Wenigsten.
Dabei wird sich beim Umgang mit den Daten nur dann etwas ändern, wenn
der Druck von den Verbrauchern selbst ausgeht. Diese sollten sich an
den von Lenin geprägten Satz erinnern: Vertrauen ist gut, Kontrolle
ist besser. Die IT-Konzerne wissen das schon längst.
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