Rösler-Debatte: Brüderle will die nächsten 50 Jahre nicht FDP-Chef werden

Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer
Brüderle, hat dem in der Kritik stehenden Parteivorsitzenden Philipp
Rösler seine Loyalität versichert. „Ich unterstütze Philipp Rösler
als Vorsitzenden meiner Partei, und das werde ich auch nach der
Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar tun“, sagte Brüderle der
Wochenzeitung DIE ZEIT. In Umfragen liegt die FDP in dem Land derzeit
bei vier Prozent.

In einem gemeinsamen Interview mit Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine
beteuerte Brüderle, keinerlei Ambitionen zu haben, Rösler an der
Spitze der FDP folgen zu wollen: „Ich bin bereits Vorsitzender – der
FDP-Bundestagsfraktion“, so Brüderle. Er könne es „mindestens die
nächsten 50 Jahre“ gut damit leben, nicht FDP-Chef zu sein.

Lafontaine prophezeite seinem Duz-Freund Brüderle eine kürzere
Wartefrist. „Wenn die FDP nicht bald zulegt, wird es wohl nach der
Niedersachsen-Wahl Mitte Januar einen Wechsel an der Spitze geben“,
sagte Lafontaine. „Und dann wird Rainer Brüderle ran müssen.“

„Einen Vorsitzenden stützt man oder man stürzt ihn“, kommentierte
der Ex-Linken-Chef und Ex-SPD-Chef die FDP-interne Debatte um den
Vorsitzenden Rösler. Das sei eine „bittere politische Wahrheit“. Wenn
man einen Wechsel an der Spitze wolle, müsse man ihn eben
durchführen. „Darüber zu quatschen oder in illustrer Runde ständig
über `den da´ herzuziehen, schadet nicht nur dem Vorsitzenden,
sondern der ganzen Partei“, so Lafontaine weiter.

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Silvie Rundel
Leitung Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen
DIE ZEIT
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