Schaible findet Machtbeschneidung großer
Internet-Unternehmen wichtig für fairen Wettbewerb
Berlin, 7. Dezember 2018 – Stefan Schaible, Co-CEO und
Deutschland-Chef der Beratungsfirma Roland Berger, will die Macht der
großen Internet-Unternehmen stärker beschneiden. Gegenüber der
–Capital—Online-Ausgabe www.capital.de äußerte Schaible Sympathien
für den Vorschlag einer Datenteilungspflicht, wie sie etwa SPD-Chefin
Andrea Nahes fordert. Europa sollte „überlegen, ob wir die großen
Tech-Konzerne nicht dazu verpflichten, jeden zweiten Tag einen Abzug
ihrer Daten unserer Industrie zur Verfügung zu stellen“, so Schaible.
Das sei „klassische Wettbewerbspolitik – Monopole in Bezug auf
Kundendaten können nicht im Sinne eines fairen und
marktwirtschaftlichen Wettbewerbs sein“.
Nahles hatte sich erstmals im August für ein
„Daten-für-Alle“-Gesetz ausgesprochen, das Digitalunternehmen mit
besonders hohen Marktanteilen verpflichten würde, einen Teil ihrer
Daten anonymisiert öffentlich zu teilen. Damit könnten Konkurrenten
in die Lage versetzt werden, den Wettbewerbsdruck zu erhöhen und für
mehr Innovation zu sorgen.
Laut Schaible habe die Bundesregierung inzwischen die
Dringlichkeit des digitalen Wandels erkannt. „Das Thema steht jetzt
ganz oben auf der Agenda und das finde ich gut“, so Schaible.
Allerdings sei es in Deutschland schwierig, notwendige Veränderungen
durchzusetzen. Es herrsche „eine Kultur, die Reformen nicht unbedingt
belohnt“, so Schaible. „Die letzte Regierung, die sich an große
Veränderungen gewagt hat, wurde abgewählt. Das haben sich die
Parteien gemerkt.“
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