Niedrigster SPD-Wert seit Einführung des allgemeinen
Wahlrechts
Wenn in dieser Woche Neuwahlen in Deutschland wären, gäbe es für
vier Parteien (CDU/CSU, Linke und AfD) keine Änderungen gegenüber der
Bundestagswahl im vergangenen September. Eine Partei (Die Grünen)
würde zulegen und zwei Parteien würden verlieren – die FDP und die
SPD. Die SPD läge mit 18 Prozent zweieinhalb Prozentpunkte unter
ihrem Bundestagswahlergeb-nis. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner
gegenüber der Mediengruppe RTL: „Bei einer Wahlbeteili-gung von 76
Prozent wären es nur 14 Prozent aller Wahlberechtigten, die der SPD
ihre Stimme gäben. Das wäre die niedrigste Wählermobilisierung der
deutschen Sozialdemokraten bei einer Reichstags- oder Bun¬destagswahl
seit Einführung des allgemeinen Wahlrechts 1918. Selbst bei den
letzten Wahlen der Weimarer Republik haben mehr Wahlberechtigte SPD
gewählt – im November 1932 waren es 16,3 Prozent aller
Stimmberechtigten, im März 1933 16,1 Prozent.“
Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 33 Prozent (Bundestagswahl
32,9), SPD 18 Prozent (20,5), FDP 9 Prozent (10,7), Grüne 13 Prozent
(8,9), Linke 9 Prozent (9,2), AfD 13 Prozent (12,6). 5 Pro-zent
würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). Der
Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 24 Prozent und
entspricht damit dem Anteil der Nichtwähler (23,8%) bei der
Bundestagswahl im September.
Erneuter Rückgang für Martin Schulz
Einer der Faktoren für die schlechten Umfrage-Werte der SPD ist
ihr Partei-Vorsitzender. Martin Schulz läge derzeit im
„Kanzler-Duell“ nicht nur weiter deutlich hinter Angela Merkel – er
ist über-dies auf dem für ihn niedrigsten Wert angekommen. Wenn die
Deutschen ihren Kanzler/ihre Kanz-lerin direkt wählen könnten, würden
sich nur noch 14 Prozent für Schulz entscheiden. Vor einem Jahr, im
Februar 2017, wollten noch 37 Prozent der Bundesbürger den SPD-Chef
wählen. In der aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der Mediengruppe
RTL würden 46 Prozent der Befragten An-gela Merkel ihre Stimme geben.
40 Prozent der Bundesbürger würden sich im Fall einer Direktwahl für
keinen der beiden entscheiden.
Beamte mögen die „GroKo“, Arbeiter nicht
In vielen partei-internen Diskussionen der SPD wird immer wieder
unterstellt, die Große Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel habe
der Partei den großen Vertrauens- und Bedeutungsverlust be-schert.
Eine Neuauflage werde den Sozialdemokraten weiteren Schaden zufügen.
Die Bevölkerung ist allerdings in dieser Frage gespalten. 49 Prozent
der Befragten äußern in einer forsa-Umfrage im Auftrag der
Mediengruppe RTL die Überzeugung, die SPD werde durch die „GroKo“
Schaden neh¬men. 48 Prozent sind nicht dieser Meinung, da das
schlechte Erscheinungsbild der SPD nichts mit der Großen Koalition zu
tun habe. Vor allem Arbeiter (64%) und Anhänger der Linken (79%) und
der AfD (76%) erwarten, dass die Große Koalition der SPD Nachteile
einbringt. Anhänger der FDP (55%), der CDU/CSU (62%) und auch der SPD
(51%) sind mehrheitlich der Meinung, die geringe Zu¬stimmung zur
Sozialdemokratie habe mit der „GroKo“ nichts zu tun.
Insgesamt ist das Vertrauen der Deutschen in eine neue Große
Koalition nicht sehr groß. „Wie wird eine neue Große Koalition das
Land regieren?“, hat forsa die Bundesbürger im Auftrag der
Mediengruppe RTL gefragt. „Gut“ haben 43 Prozent der Befragten
geantwortet. 35 Prozent be-fürchten, dass die „GroKo“ das Land
„weniger gut“ regiere, 17 Prozent erwarten gar eine schlechte
Regierung. Die positivsten Erwartungen an eine Große Koalition haben
die Anhänger der Grünen (47%), der SPD (52%) und der Union (69%)
sowie Schüler und Studenten (56%) und Beamte (61%). Die größten
„GroKo“-Skeptiker finden sich bei den Anhängern der FDP (62% rechnen
mit einer weniger guten oder schlechten Regierung), der Linken (79%)
und der AfD (96%) sowie bei den Selbständigen (59%) und den Arbeitern
(69%).
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.
Die Daten zur Parteien- und Kanzler-Präferenz wurden vom 29.
Januar bis 2. Februar 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut
forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Daten-basis: 2507
Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Die Daten zu den Erwartungen an eine Große Koalition wurden am 1.
und 2. Februar 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa
im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Daten-basis: 1001 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Ansprechpartner bei RTL: Matthias Bolhöfer, Telefon: 0221 –
45674227 Ansprechpartner bei n-tv: Alessia Maier, Telefon 0221 –
45674103 Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030
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