Keine Angst vor Russland
Die Deutschen haben keine Angst vor Russland. Im von forsa
ermittelten RTL/n-tv-Trendbarometer sind 91 Prozent der Befragten der
Meinung, von Russland gehe keine Gefahr aus. Vor allem die 18- bis
29-Jährigen betrachten Russland vollkommen angstfrei (98%). Dabei ist
die Mehrheit der Bundesbürger (74%) der Überzeugung, die
augenblicklichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland seien
schlecht. Bei Umfragen 2007 und 2010 hatten noch jeweils zwei Drittel
die Beziehungen als gut bewertet. Am negativsten bewerten die über
60-Jährigen (82%) sowie die Anhänger der FDP (80%) und der AfD (87%)
den gegenwärtigen Stand der Beziehungen.
Das Verhältnis zu den USA wird im Moment allerdings genauso
schlecht bewertet. Nur ein Viertel der Befragten (24%) finden die
aktuellen Beziehung gut (2010: 81%). 76 Prozent halten die Verbindung
zu den USA für „weniger gut oder schlecht“. Dieser Auffassung sind
vor allem über 60-Jährige (87%) sowie Anhänger der Linken (84%) und
der AfD (89%). Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der
Mediengruppe RTL: „Anders als zu Zeiten des Kalten Krieges fürchten
sich heute nur noch ganz wenige Deutsche vor Russland. Daran hat sich
auch durch den Ukraine-Konflikt nichts geändert.“
Die größte Gefahr für den Frieden: Trump
US-Präsident Donald Trump wird von den Deutschen derzeit als
größte Gefahr für den Frieden angesehen. Im RTL/n-tv-Trendbarometer
äußern 82 Prozent der Befragten die Meinung, Trump sei „zu einem
Krieg bereit, um seine Interessen durchzusetzen“. Über den
nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un denken das 73 Prozent, über den
russischen Präsidenten Vladimir Putin 65 Prozent und über den
chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping 37 Prozent. Nur 11 Prozent
unterstellen Frankreichs Emmanuel Macron Kriegsbereitschaft und nur 8
Prozent Angela Merkel.
2003 urteilten die Deutschen schon einmal über die
Kriegsbereitschaft der Regierungschefs. Die Ergebnisse: US-Präsident
George Bush (93%), Nordkoreas Machthaber Kim Jong-il (78%), Russlands
Präsident Wladimir Putin (62%), Chinas Staatspräsident Jiang Zemin
(56%), Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac (22%), Deutschlands
Bundeskanzler Gerhard Schröder (9%).
75 Prozent halten Russland für undemokratisch
Über die Hälfte der Deutschen (54%) sind der Überzeugung, Russland
habe in seiner Geschichte „noch nie eine so lange Phase der
politischen Stabilität erlebt wie jetzt unter Präsident Wladimir
Putin“. Damit urteilen im RTL/n-tv-Trendbarometer zwar weniger
Befragte positiv über die Zustände in Russland als 2007 (68%) und
2010 (62%), aber auch jetzt ist nur ein Drittel (36%) vom Gegenteil
überzeugt. Die positivste Einschätzung haben Ostdeutsche und über
60-Jährige (je 61%) sowie die Anhänger der Linken (71%). 55 Prozent
der Deutschen sind der Meinung, der Lebensstandard der russischen
Bevölkerung habe sich in den letzten zehn Jahren verbessert. Nur eine
Minderheit (20%) glaubt, der Lebensstandard sei gesunken. Drei
Viertel der Bundesbürger (75%) sind der Auffassung, Russland sei kein
demokratisches Land. An dieser Einschätzung hat sich gegenüber 2010
nichts geändert. Lediglich die Anhänger der Linken weichen von der
Mehrheitsmeinung ab: 45 Prozent von ihnen halten Russland für
demokratisch, 47 Prozent nicht.
Putin steht für Russland
Was bedeutet Russland für die Deutschen? Für das
RTL/n-tv-Trendbarometer wurden die Befragten gebeten, ohne Vorgabe
aufzuzählen, was ihnen zu Russland einfällt. Die diplomatische Krise
zwischen Russland und England erwähnten nur 6 Prozent der Befragten.
45 Prozent nannten Putin, 25 Prozent die Weite des Landes, 21 Prozent
Kultur, Geschichte und Brauchtum. Was den Deutschen sonst noch zu
Russland in den Sinn kommt: Kälte und Winter (19%), mangelnde
Demokratie (19%), Städte wie Moskau und Petersburg (13%), Wodka
(10%), militärische Stärke (9%), gastfreundliche Menschen (8%), die
großen Öl- und Gas-Vorkommen (8%). Trotz öffentlicher Diskussionen
nennt nur eine kleine Minderheit die Ukraine-Krise (6%), die
bevorstehende Fußball-WM (4%) oder die Doping-Skandale im Sport (3%).
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner über das Verhältnis der Deutschen zu
Russland: „Die Bundesbürger sind fasziniert von der Dimension dieses
Landes, von seiner Geschichte, seinen Landschaften und seinen
Städten. Die Zeiten, in denen sich mit Russland vor allem negative
Bilder verbunden haben, sind schon seit langem überwunden.“
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.
Die Daten wurden am 14. und 15. März 2018 vom Markt- und
Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL
erhoben. Datenbasis: 1.006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-
3 Prozentpunkte.
Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030 –
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