Das Bundeskabinett hat heute den Bericht an den
Bundestag über die Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland
beschlossen. Hierzu erklären der bildungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht, und der zuständige
Berichterstatter, Tankred Schipanski:
„Der mit den Bologna-Reformen verbundene Strukturwandel an den
deutschen Hochschulen ist gelungen. Das Studium in Deutschland ist
attraktiver als je zuvor. Nie zuvor haben in Deutschland mehr
Menschen ein Studium aufgenommen als 2011 (515.833). Dabei erweisen
sich die mit Bologna verbundenen Umstellungen letztlich sogar als
Voraussetzung für die Bewältigung des Ansturms auf die Hochschulen.
Durch die mit der Reform verbundene Strukturierung des Studiums
werden sie überhaupt erst in die Lage versetzt, mehr Studierende in
durchschnittlich kürzerer Zeit auszubilden. Die geringe
Arbeitslosenquote von Bachelor- und Masterabsolventen zeigt, dass
unsere Wirtschaft die Absolventen dringend benötigt.
Auch deshalb unterstützen wir die Länder bei der Förderung der
Hochschulen erheblich. Mit dem Hochschulpakt 2020 fördern wir die für
doppelte Abiturjahrgänge und Wegfall der Wehrpflicht erforderlichen
zusätzlichen Studienplätze je zur Hälfte (fünf Milliarden Euro
Bundesmittel für 2011 bis 2015). So können die Hochschulen die hohe
Nachfrage in aller Regel auch bedienen. Dies gilt auch für das
Master-Studium. Neun von zehn Bachelor-Absolventen erhielten hierfür
einen Studienplatz sowohl an der Wunschhochschule als auch im
Wunschfach. Rechnerisch steht sogar für jeden interessierten Bachelor
ein Masterstudienplatz zur Verfügung.
Die Umstellung der Studienstrukturen war zwar auch mit Belastungen
und Konflikten verbunden. Die Resultate zeigen aber, dass es sich
gelohnt hat: Hochschulen, Studierende und Absolventen stehen besser
dar als zuvor.“
Hintergrund:
Die Bachelor- und Masterstudiengänge machen mittlerweile bereits
85 Prozent des gesamten Studienangebots aus. Im Wintersemester
2010/2011 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes über 1,3
Millionen Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen
eingeschrieben, das entspricht einem Anteil von 60 Prozent aller
Studierenden. Im Vergleich zum Wintersemester 2008/2009 (Anteil 43
Prozent) ist diese Zahl weiter stark gestiegen.
Die Bedeutung der Auslandsmobilität nimmt stetig zu. Schätzungen
zufolge ging heute etwa jedem dritten Hochschulabschluss ein
studienbezogener Auslandsaufenthalt voraus; bei mehr als einem
Viertel betrug dieser Aufenthalt mindestens drei Monate. Damit nähern
wir uns dem Ziel, dass mindestens 50 Prozent der Absolventinnen und
Absolventen für ein studienbezogenes Praktikum oder einen Sprachkurs
im Ausland waren und mindestens 20 Prozent ein oder mehrere Semester
ihres Studiums im Ausland verbracht haben.
Der heute verabschiedete Bericht wurde vom Bund und der
Kultusministerkonferenz (KMK) unter Mitwirkung der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD), des Akkreditierungsrates, des freien
Zusammenschlusses von StudentInnenschaften (fzs) und den
Sozialpartnern erstellt.
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