Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner
(CDU) muss ihre Pläne für einen besseren Tierschutz in Deutschland
offenbar deutlich abschwächen. Wie die „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag) berichtet, haben sich die Fachpolitiker von Union und FDP
auf wesentliche Änderungen der Novelle des Tierschutzgesetzes
verständigt.
Nach dem Willen der Koalitionspolitiker soll demnach die
betäubungslose Ferkelkastration nicht schon Anfang 2017 verboten
werden, sondern erst mit Beginn des Jahres 2019. Also zwei Jahre
später, um mehr Zeit für die Suche nach praxistauglichen Alternativen
zu haben. Außerdem lehnen Union und FDP ein Ausstellungsverbot von
Qualzucht-Tieren ab, da diese Zuchtform ohnehin schon verboten sei.
Mit Qualzucht sind kuriose Züchtungen wie Zwergwuchs bei Hunden,
Haarlosigkeit oder Kurzköpfigkeit gemeint. Anders als von Aigner
geplant, soll auch der Schenkelbrand bei Pferden erlaubt bleiben.
Die Änderungen am Gesetzentwurf wollen Union und FDP in der
nächsten Sitzung des Agrarausschusses am kommenden Mittwoch
beschließen. Die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion,
Christel Happach-Kasan, sagte der Zeitung, das neue Tierschutzgesetz
könne frühestens im März 2013 in Kraft treten. Auch der Bundesrat
muss sich mit den Plänen noch beschäftigen.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Weitere Informationen unter:
http://