Saarbrücker Zeitung: Autoindustrie setzt bei Patenten weiter auf Benziner und Diesel

Trotz Dieselkrise und schlechter Luft in den
Innenstädten setzt die Autoindustrie offenbar weiter auf den
klassischen Verbrennungsmotor. Wie die „Saarbrücker Zeitung“
(Dienstag) unter Berufung auf Zahlen des Deutschen Patent- und
Markenamtes berichtet, wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr
Patente für Benzin- und Dieselmotoren angemeldet als für den
Elektroantrieb.

Demnach erhöhten sich beim Verbrennungsmotor die Anmeldungen
deutscher Hersteller um rund 15 Prozent auf 2108. Demgegenüber wurden
lediglich 170 Patente zum Elektromotor angemeldet. Im Vergleich zum
Jahr 2016 gab es allerdings auch hier ein Plus von 22 Einträgen.

Alexander Knebel, Sprecher der Agentur für Erneuerbare Energien
(AEE), forderte die Autohersteller auf, endlich mehr Fahrzeuge
anzubieten, „die die Energiewende auf die Straße bringen“. Es gebe
praktikable Möglichkeiten für mehr Klimaschutz im Straßenverkehr,
beispielsweise durch Biokraftstoffe im Verbrennungsmotor oder Wind-
und Solarstrom für den Elektroantrieb. Der Vize-Fraktionschef der
Grünen, Oliver Krischer, sagte der Zeitung: „Die Autohersteller
krallen sich an den Verbrennungsmotor und trauen sich nicht,
umfassend umzusteuern.“ Gefragt seien aber Forschungsschwerpunkte bei
den neuen Antriebsarten, „um hier von Anfang an vorne dabei zu sein“,
betonte Krischer.

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