Rund zwei Milliarden Euro musste der Bund nach
einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag) im Vorjahr
aufwenden, um Geringverdienern mit einem Vollzeitjob das
Existenzminimum zu sichern. Rechne man noch die Betroffenen mit einem
sozialversicherungspflichtigen Teilzeitjob hinzu, so seien es sogar
vier Milliarden Euro gewesen, die der Staat über das Hartz-IV-System
beisteuerte. Das Blatt beruft sich dazu auf eine aktuelle
Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Demnach gibt es trotz guter Arbeitmarktlage und zum Teil spürbarer
Lohnsteigerungen immer noch rund 560.000 sozialversichert
Beschäftigte, die zusätzlich auf Hartz IV angewiesen sind. Das sind
2,5 Prozent aller sozialversicherten Erwerbspersonen. „Armut trotz
Erwerbslosigkeit konzentriert sich insbesondere auf einzelne
Branchen“. sagte der DGB-Arbeitsmarktexperte, Wilhelm Adamy, dem
Blatt. So sei das Risiko, in der Zeitarbeit zum Aufstocker zu
werden, vier Mal höher als in der Gesamtwirtschaft. Etwa jeder zehnte
Leiharbeiter habe im Vorjahr zusätzlich Hartz IV bezogen. Im
Gastgewerbe seien es 8,4 Prozent aller Beschäftigten gewesen.
Laut DGB-Studie verdiente von allen erwerbstätigen Aufstockern
zuletzt etwa die Hälfte nicht mehr als 6,50 Euro pro Stunde. Bei etwa
jedem vierten lag der Stundenlohn sogar unter fünf Euro.
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