Als Konsequenz aus den Abhörpraktiken der USA
gegenüber der Bundeskanzlerin hat der Hauptgeschäftsführer des
Hightech-Verbandes Bitkom, Bernhard Rohleder, stärkere Anstrengungen
der heimischen IT-Branche für mehr Datensicherheit gefordert.
„Wir müssen in der Lage sein, und das ist auch Konsens mit der
Bundesregierung, importierte IT-Systeme durchzuprüfen bis auf das
letzte Bit und Byte. Und wir müssen importierte Technologien härten
und sicher machen können“, sagte Rohleder der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag-Ausgabe).
Deutschland sei hier international bereits sehr erfolgreich, „auch
weil es in den USA ein Exportverbot für viele Sicherheits- und
Verschlüsselungstechnologien gibt“. Das eröffne Räume für deutsche
Anbieter, so Rohleder.
Zugleich verwies der Experte auf die weltweiten Verflechtungen des
IT-Sektors, was eine europäische oder gar nationale Eigenständigkeit
auf diesem Gebiet unmöglich mache. „Weltweit gibt es einige Millionen
IT-Firmen, die pro Jahr etwa 500 Milliarden Euro in Forschung und
Entwicklung investieren. Das sind enorme Summen, die Europa allein
gar nicht aufbringen könnte“, erläuterte Rohleder. Selbst die USA
seien massiv auf Technologie aus China angewiesen. Das gelte auch
umgekehrt. „Technologische Souveränität ist im IT-Sektor eine
unerreichbare Utopie“, meinte Rohleder.
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