Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat sich
skeptisch über einen jetzt diskutierten Europäischen Stabilitätsfonds
geäußert, der den Euro dauerhaft stärken soll. „Ein Stabilitätsfonds
ist der Versuch, dem Krisenmechanismus eine konkrete Form zu geben.
Wirklich ausgereift scheint mir die Sache aber nicht zu sein“, sagte
Bofinger der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe).
Für die Krise eines Euro-Landes könne es ganz unterschiedliche
Gründe geben, sagte Bofinger. Dies werde von der Bundesregierung aber
nicht berücksichtigt. „Das Land kann schlecht gewirtschaftet haben.
Aber auch ein ordentlich wirtschaftendes Land kann unter den Druck
der Finanzmärkte kommen, zum Beispiel durch Ansteckungseffekte“,
erläuterte der Wirtschaftsweise. In einem solchen Fall müsse sich
das Land zu relativ einfachen Konditionen refinanzieren können. Das
hieße zum Beispiel keine hohen Zinsaufschläge, so Bofinger.
„Mein Eindruck ist, dass man im Bundesfinanzministerium davon
ausgeht, wenn ein Euro-Land Probleme hat, dann ist es immer selbst
daran schuld. Und entsprechend hart muss es dafür bestraft werden“,
kritisierte Bofinger.
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