Angesichts der wachsenden Zahl von
Hautkrebserkrankungen in Deutschland will die Bundesregierung
offenbar erneut die Regeln für Sonnenstudios verschärfen. Wie die
„Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch) berichtet, soll der „unkontrollierte
Zugang“ zu Solarien unterbunden werden. Künftig muss in Sonnenstudios
geschultes Personal anwesend sein, was einem Verbot der sogenannten
„SB-Studios“ gleichkommt. Außerdem werden Warnhinweise über die
Risiken von zu viel UV-Strahlung Pflicht. Das geht aus einem
Verordnungsentwurf des Bundesumweltministeriums hervor, der der
Zeitung vorliegt.
Demnach ist auch geplant, für Altgeräte eine maximale
Bestrahlungsstärke vorzugeben, so dass 90 Prozent der Solarbänke
ausgetauscht oder umgerüstet werden müssen. Gemäß aktuellen
Schätzungen der Regierung gibt es in Deutschland etwa 4000 Studios
mit durchschnittlich sieben Sonnenbänken. Hinzu kommen noch Tausende
Geräte in Hotels, Schwimmbädern, Kosmetik- und Fitnessstudios, was
einen Gesamtbestand von 45000 ergibt.
Die Regierung begründet ihr Vorgehen damit, dass die Zahl der
Hautkrebsneuerkrankungen kontinuierlich ansteigt: „Sie hat sich in
den vergangenen zehn bis 15 Jahren ungefähr verdoppelt“, heißt es in
dem Entwurf. In keinem anderen Land werde „künstliche UV-Strahlung so
häufig genutzt wie in Deutschland“. Erst im vergangenen Jahr war der
Besuch eines Sonnenstudios für Jugendliche unter 18 Jahren verboten
worden.
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