Der Geschäftsführer der Deutschen
Energieagentur, Stephan Kohler, rechnet mit einem weiteren Anstieg
der Umlage für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) von derzeit 3,5 Cent
je Kilowattstunde auf bis zu 5,0 Cent (netto) je Kilowattstunde im
Jahr 2020. Hinzu komme bis 2020 eine Erhöhung um 0,5 Cent je
Kilowattstunde für den Ausbau des Hochspannungsnetzes, sagte Kohler
der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe). Wie viele Experten
erwarte auch er bereits für 2012 eine Anhebung von 3,5 auf 3,8 Cent.
Eine Entscheidung darüber soll von den Übertragungsnetzbetreibern am
Freitag mitgeteilt werden. Kohler sagte, die Entwicklung sei Folge
der Tatsache, dass immer neue Anlagen der Solar- oder
Windkraftenergie dazukämen, ohne dass alte vom Netz gingen. Erst 2020
werde die Förderung für die ersten nach dem Erneuerbare
Energien-Gesetz errichteten Anlagen auslaufen und eine Entlastung
auftreten. Die Annahme der Bundesregierung, die Umlage 2012 noch
stabil halten zu können, „konnte ich nie nachvollziehen“, sagte
Kohler. Der Energieexperte verteidigte auch, dass Industriebetriebe
mit hohem Stromverbrauch entweder von der Umlage befreit sind oder
Auswege suchen, indem sie Direktverträge abschließen oder eigene
Erzeugungskapazitäten aufbauen. „Das alles ist völlig legitim“, sagte
Kohler. Die Industrie befinde sich im internationalen Wettbewerb und
brauche konkurrenzfähige Preise.
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