Saarbrücker Zeitung: DGB-Chef Sommer fordert Bundesregierung zu raschem Handeln gegen den Missbrauch von Werkverträgen auf – „Problem auf dem Vormarsch“

DGB-Chef Michael Sommer hat die
Bundesregierung aufgefordert, möglichst rasch eine
Gesetzesinitiative gegen den Missbrauch von so genannten
Werkverträgen auf den Weg zu bringen. „Es darf nicht dazu kommen,
dass das Kind wie bei der Leiharbeit erst in den Brunnen fallen muss,
bevor die Regierung handelt“, sagte Sommer der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag-Ausgabe).

Je schneller sie den Missbrauch von Werkverträgen bekämpfe, umso
besser. „Das Beste wäre eine Regelung noch vor der Bundestagswahl“,
meinte Sommer.

Seit die Leiharbeit besser reguliert werde, suchten Arbeitgeber
nach „neuen Strategien, um billig im Geschäft zu bleiben“, erläuterte
der DGB-Chef. Die Niederlande seien dafür ein Extrembeispiel. Rund
jeder fünfte Beschäftigte sei dort ein Werkvertragsarbeiter ohne
soziale Absicherung. „Das Problem ist also auf dem Vormarsch, wobei
es auch viele Werkverträge gibt, die Sinn machen“, so Sommer.

Eine missbräuchliche Nutzung von Werkverträgen liegt nach seiner
Darstellung dann vor, wenn der Werkarbeiter seinen Auftrag nicht
selbständig erledige, sondern in den Arbeitsablauf des vermeintlichen
Auftraggebers fest integriert sei und zum Beispiel Werkzeug des
Auftraggebers in dessen Räumlichkeiten benutze.

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