Der Präsident des Zentralrats der
Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat Bundespräsident Joachim
Gauck für seinen Auftritt in Israel gelobt. Graumann, der Gauck bei
einem Teil der Reise begleitet hatte, sagte der „Saarbrücker Zeitung“
(Freitagausgabe), besonders in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
habe Gauck Worte „von großer emotionaler Kraft“ gefunden. „Er ist ein
Mann, der Gefühle sehr gut vermitteln kann. Das war bei dieser
schwierigen Reise ganz wichtig.“ Gaucks Aussage, dass man den
Holocaust nicht vergessen dürfe und zu Israel stehen solle, habe ihn
persönlich sehr bewegt. „Dahinter steht auch eine politische
Botschaft, die in Israel gut angekommen ist, und die man hoffentlich
auch in Deutschland hört.“ Er verstehe die wachsende Israel-Skepsis
in Deutschland nicht, bei der das Land sogar mit Nordkorea oder dem
Iran verglichen werde, sagte Graumann. „Ich finde das ungerecht.“
Israel mache zweifellos auch politische Fehler, darunter den
Siedlungsbau. Doch müsse man auch von deutscher Seite für mehr
Verständnis im Umgang mit Israel werben. „Der Staat ist einer, der
offen in seiner Existenz bedroht wird. Das ist bei keinem anderen
Land so.“ Insgesamt verdiene Israel mehr Sympathie. „Der
Bundespräsident hat mit seiner Reise eine ganze Menge dazu
beigetragen. Und das hat er auch sehr selbstbewusst gegenüber Israel
getan.“
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