DIHK-Präsident Hans Heinrich
Driftmann sieht derzeit noch keine Auswirkungen der Euro-Krise auf
die Realwirtschaft in Deutschland. Allerdings bestünden zunehmende
Risiken für die Unternehmensfinanzierung, sagte Driftmann der
„Saarbrücker Zeitung“ (Freitagausgabe). „Wir befürchten, dass es  im
nächsten Jahr vor allem bei Innovationen und Gründungen zu
Finanzierungsengpässen kommen wird.“ Driftmann lobte das
Euro-Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel, schränkte
aber ein, er nehme „das politische Marketing nicht in gleicher Weise
positiv wahr“. Man müsse mehr für Lösungen werben und die Menschen in
den Krisenstaaten mitnehmen, sagte der DIHK-Präsident. „Deren
Regierungen, die harte Maßnahmen beschließen sollen, müssen dafür ja
auch Akzeptanz finden. Man darf sie deshalb nicht zu sehr in die Enge
treiben“. Überlegungen für ein Kerneuropa lehnte Driftmann strikt ab.
„Wir haben uns mit solchen Überlegungen beschäftigt und kommen bei
allen Analysen immer wieder zu dem gleichen Ergebnis: Vertiefung der
Integration statt Auflösung und Rückkehr in die Kleinstaaterei.“ Bei
seiner Gesamtbilanz der schwarz-gelben Regierungspolitik des
zurückliegenden Jahres sprach Driftmann von „Licht und Schatten“. So
sei die Enthaltung beim Libyen-Einsatz „sicher ein Fehler“ gewesen.
Aus seinen Gesprächen mit Vertretern der  Auslandshandelskammern in
Nordafrika wisse er, dass dies kritisch aufgenommen werde. „Das macht
es der der deutschen Wirtschaft kurzfristig sicher nicht leichter,
mit den neuen Kräften ins Gespräch zu kommen.“
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