Der Chef des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat sich hinter die
Idee eines Eurozonen-Budgets gestellt. „Ich halte es sogar für
dringend notwendig“, sagte Fratzscher der „Saarbrücker Zeitung“
(Freitag-Ausgabe).
Die Idee für eines solche Budgets sei, Ländern, die in
Schwierigkeiten kämen, schnell und unbürokratisch zu helfen,
erläuterte der Ökonom. „Und zwar nicht erst, wenn das Kind in den
Brunnen gefallen ist, also Länder oder ihre Banken zahlungsunfähig
sind“.
Die Bedenken der CSU, ein solcher Geldtopf diene nur der
Vergemeinschaftung von Schulden, hält Fratzscher für unbegründet.
„Der Vorschlag für ein Euro-Budget läuft darauf hinaus, dass die
Euro-Länder Beiträge zahlen, um einen Fonds aufzubauen“, erläuterte
er. Dies könne man wie eine Kfz-Versicherung ausgestalten. „Wer einen
Autounfall hat, braucht kurzfristig Geld und profitiert von den
Einzahlungen der anderen. Im Gegenzug erhöht sich aber seine
Versicherungsprämie, und langfristig wird sich das ausgleichen“. Die
vermeintliche Gefahr systematischer Transfers von Deutschland in
andere Länder sei demnach „völlig unbegründet“, so Fratzscher.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Original-Content von: Saarbrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell