Der Vorstandsvorsitzende des DIW Berlin, Gert
W. Wagner, hat als Konsequenz aus den Ereignissen in Japan die
Einführung einer obligatorischen Elementarschadensversicherung für
private und gewerbliche Immobilienbesitzer vorgeschlagen. Zwar könne
man in Deutschland einen Tsunami praktisch ausschließen, ein schweres
Erdbeben im Rheingraben oder Flutlagen jedoch nicht, sagte Wagner der
„Saarbrücker Zeitung“ (Freitagausgabe). Bisher sind solche
Versicherungen freiwillig.
In den Prämien einer obligatorischen Versicherung seien die
Schadensfolgen praktisch vorweggenommen. Da jeder das Interesse haben
werde, seine Prämie gering zu halten, bestehe der Effekt darin, dass
nicht mehr in gefährdeten Gebieten gebaut oder dass sturm-, flut- und
erdbebensicher gebaut werde. „Da viele das machen werden, minimiert
das den Schaden, wenn dann ein Ereignis wirklich eintritt“, sagte
Wagner. „Volkswirtschaftlich ist das vernünftig.“
Schon durch den Klimawandel häuften sich die Schadensereignisse.
„Wir haben in Deutschland vor über 100 Jahren die Sozialversicherung
erfunden – jetzt sollten wir die systematische Vorsorge gegen
Elementarschäden als Innovation weltweit zum Vorbild machen“.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230