Saarbrücker Zeitung: Fast jedes sechste Kind in Deutschland lebt von Hartz IV

Fast jedes sechste Kind unter 15 Jahren lebt
nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) in
einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft. Das Blatt beruft sich dabei auf
aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit.

Demnach wachsen rund 1,74 Millionen Kinder in Deutschland in
ärmlichen Verhältnissen auf. Das entspricht einer Quote von 15,8
Prozent. In den neuen Ländern sind es sogar 27,1 Prozent, in den
alten Ländern nur 13,4 Prozent.

Besonders dramatisch ist die Lage im Land Berlin. Dort lebt mehr
als jedes dritte Kind in einem Hartz-IV-Haushalt. Die Quote beträgt
36,2 Prozent. Über dem bundesweiten Schnitt liegen neben allen
ostdeutschen Bundesländern auch Bremen (30,7 Prozent) Hamburg (23,1),
Nordrhein-Westfalen (17,7) und das Saarland (16,3). Am wenigsten ist
die Kinderarmut in Bayern und Baden-Württemberg anzutreffen. Dort
liegen die Quoten bei 7,6 beziehungsweise 8,8 Prozent.

Das Problem der Kinderarmut sei seit Jahren bekannt, „aber
gehandelt wurde nicht“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin
der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, der Zeitung. „Die
Leistungen für Kinder in Hartz-IV-Familien müssen generell
eigenständig definiert und neu bemessen werden“, forderte Zimmermann.

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230