Die Bewältigung des Flüchtlingsdramas im
Nordirak und in Syrien wird die Weltgemeinschaft nach Ansicht von
Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) noch über Jahre
beanspruchen. Müller sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag): „Es
geht nicht nur um Zelte, damit der Regen abgehalten wird. Es geht um
Infrastruktur, es geht darum, dass Kinder und Jugendliche eine
Perspektive bekommen.“
Daher müsse man sich auf Jahre einstellen, um die immense
Flüchtlingsbewegung in den betroffenen Regionen in den Griff zu
bekommen. Hunderttausende Menschen hätten derzeit überhaupt keine
Unterkunft. „Und der Flüchtlingsdruck im Nordirak und in Kurdistan
hat nicht nur durch den IS-Terror, sondern auch durch die
Bombardierungen der US-geführten Koalition zugenommen“, so der
Minister.
Zugleich betonte er: „Wir haben nur noch ein Zeitfenster von sechs
Wochen. Erst kommt der Regen, dann kommt die Kälte – und dann kommt
der Tod.“ Müller forderte eine Aufstockung der Mittel für das World
Food Programm und für UNHCR. Auch müsse die EU eine Sondermilliarde
bereitstellen. Auf deutscher Seite würden die Finanz- und
Haushaltspolitiker in den nächsten Wochen über eine Erhöhung der
Hilfen entscheiden, sagte Müller.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230