Saarbrücker Zeitung: Gauck hält Demokratie in Deutschland für stabil – Sorge um Entwicklung in den USA

Bundespräsident Joachim Gauck hält die
Demokratie in Deutschland für stark genug, um mit populistischen
Strömungen fertig zu werden. Zwar gehe derzeit „die eine oder andere
Angstwelle“ durch das Land, die von populistischen Bewegungen
aufgenommen werde, sagte Gauck im Interview mit der „Saarbrücker
Zeitung“ (Donnerstagausgabe). „Aber sie werden sich die Zähne
ausbeißen an der deutschen Demokratie. Sie werden nicht gewinnen.“

Nach wie vor sehe er keine antidemokratischen Mehrheiten und auch
keine Gefahr für die politische Stabilität durch die Zersplitterung
des Parteiensystems. Allerdings müssten sich die Parteien „in manchen
Bereichen neu aufstellen“ und „noch intensiver kommunizieren“.

Gauck sagte, Strömungen, die die Sorgen der Menschen in eine
rückwärtsgewandte Politik umzumünzen versuchten, gebe es derzeit
überall. Er habe sich gewünscht, dass Deutschland „von reaktionären
oder völkischen Anwandlungen verschont geblieben wäre“. Verglichen
mit anderen Teilen Europas und der Welt seien der Rechtsstaat und die
Demokratie in Deutschland aber noch sehr gut verankert. „Das was ich
derzeit mit Blick in die USA sehe, erfüllt mich mit Sorgen“, betonte
Gauck.

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