Der rot-grüne Präsidentschaftskandidat Joachim
Gauck hat seine Haltung zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr
konkretisiert und die Linkspartei in diesem Zusammenhang scharf
angegriffen. „Um es klar zu sagen, ich finde den Einsatz nicht gut,
aber erträglich und gerechtfertigt“, sagte Gauck der „Saarbrücker
Zeitung“ (Montag-Ausgabe).
Er sei schon „sehr merkwürdig, dass eine politische Richtung, die
Jahrzehnte lang den bewaffneten Befreiungskampf in Afrika und
anderswo bejubelt hat, nun einen Radikalpazifismus pflegt“, meinte
Gauck mit Blick auf die Linken. „Das ist ein taktischer, aber kein
ethischer Pazifismus“.
Zuvor hatten prominente Linke erklärt, dass Gauck auch deshalb
nicht für ihre Partei wählbar sei, weil er den Krieg in Afghanistan
unterstütze.
Zugleich wies Gauck den Vorwurf der Linken, er habe als Pfarrer zu
DDR-Zeiten Privilegien gehabt, kategorisch zurück. „Das ist ein
trauriger, ein empörender Umgang mit der Wahrheit“. Seine Söhne
hätten außer Landes gehen müssen, um die Berufe erlernen zu können,
die sie heute ausübten, erläuterte Gauck. „Wenn jetzt die verwöhnten
Kinder der roten Bourgeoisie von einst so über mich urteilen, dann
ist dies erbärmlich und hat mit politischer Aufklärung nichts zu
tun.“
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