Im Einzelhandel arbeiten nach einem
Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) immer mehr
Teilzeitkräfte. Lag ihr Anteil vor 15 Jahren noch bei 52,5 Prozent,
so waren es 2018 bereits 60,3 Prozent. Im Gegenzug verliert die
Vollzeitbeschäftigung in der Branche an Bedeutung, schriebt das Blatt
unter Berufung auf eine aktuelle Datenübersicht der Bundesagentur für
Arbeit, die die Sozialexpertin der Linken, Sabine Zimmermann,
angefordert hatte.
Demnach arbeiten derzeit 1,84 Millionen von gut drei Millionen
Beschäftigten im Einzelhandel verkürzt. Darin sind auch die
geringfügig Beschäftigten eingerechnet. Der Zuwachs bei der Teilzeit
im Einzelhandel beruht aber auf einem massiven Anstieg bei den
sozialversicherungspflichtigen Teilzeitjobs. Ihr Anteil an allen
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen im
Einzelhandel ist von knapp 32 Prozent im Jahr 2000 auf fast 50
Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Entsprechend ging der Anteil
der Vollzeitbeschäftigung zurück.
„Teilzeitarbeit ist im Einzelhandel zur Regel geworden“, erklärte
Zimmermann. „Viele Arbeitgeber bieten bewusst nur Teilzeit an, um auf
Engpässe flexibel reagieren zu können.“ Dies sei die Folge eines
deregulierten Arbeitsmarktes. Gegensteuern ließe sich zum Beispiel
mit einem Recht auf eine Mindest-Wochenarbeitszeit, so die
Linken-Politikerin.
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