Saarbrücker Zeitung: Immer mehr Sozialpädagogen sind Leiharbeiter – Linke kritisiert schlechte Bezahlung

Unter den sozialpädagogischen Fachkräften gibt
es mittlerweile auch viele Leiharbeiter. Nach einem Bericht der
„Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe)waren im Jahr 2009 bundesweit
5664 Sozialarbeiter, Sozialpädagogen sowie Kindergärtnerinnen und
Kinderpflegerinnen bei Zeitarbeitsunternehmen angestellt. Mitte des
Vorjahres lag die Zahl schon bei 7338. Das sei eine Zunahme um 30
Prozent, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine aktuelle
Datenübersicht der Bundesagentur für Arbeit.

Nach Angaben der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Linken,
Sabine Zimmermann, gebe es Fälle, in denen ausgebildete Erzieherinnen
als Leiharbeiter in einer städtischen Kita mit lediglich 1000 Euro
brutto im Monat auskommen mussten. Das tarifliche Einstiegsgehalt
für Erzieherinnen liege aktuell bei monatlich 2160 Euro brutto.
„Gemessen an ihrer hohen Qualifikation und Verantwortung werden
pädagogische Fachkräfte schon in regulären Arbeitsverhältnissen nicht
angemessen entlohnt“, sagte Zimmermann dem Blatt. Durch die
Leiharbeit verschärfe sich das Problem noch zusätzlich. Überhaupt sei
Erziehung in erster Linie Vertrauenssache. „Erzieher sind deshalb
nicht beliebig beziehungsweise in kurzen Abständen austauschbar“,
warnte Zimmermann.

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