Der Direktor des Instituts der deutschen
Wirtschaft(IW), Michael Hüther, hält den Wachstumsplan von
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker nur dann für sinnvoll, wenn
damit europäische Infrastruktur-Projekte finanziert werden. „Die
Gefahr ist aber tatsächlich groß, dass der Juncker-Plan durch
nationale Engstirnigkeiten entwertet wird“, sagte Hüther der
„Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). So mache es wenig Sinn, wenn
die Länder Projekte nach Brüssel meldeten, die sie ohnehin vorhätten,
und die nun lediglich anders finanziert würden, meinte Hüther.
Daher seien die Länderanfragen seitens der EU auch ein Fehler. „Es
wäre besser gewesen, Brüssel hätte von Anfang an eigene Vorgaben
gemacht“, meinte Hüther. So könnte Deutschland zum Beispiel durch den
Ausbau der Grenzkoppelstellen im Energienetz erheblich von dem
Investitionsplan profitieren. „Das würde die Energiewende voran
bringen“, so der Ökonom. „Auch die Anbindung an die europäischen
Verkehrsnetze könnte sich beschleunigen, was für Deutschland als
Exportnation ebenfalls ein Gewinn wäre“, meinte Hüther.
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