Der Vorsitzende der Jungen Union,
Philipp Mißfelder, hat den „Mitte-Kurs“ der Unionsführung kritisert
und CDU und CSU vor einer Anbiederung an die Grünen gewarnt.
Mißfelder sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitagausgabe), die Union
komme aus dem Umfragetief nur heraus, wenn sie eine „klar bürgerliche
Politik“ betreibe und sich nicht durch Umfragen von ihrem Kurs
abbringen lasse. „Statt eines Anbiederungskurses in Richtung Grüne
müssen wir durch eigene Themen das Vertrauen der Bürger gewinnen“.
Der bisherige Mitte-Kurs der CDU-Führung habe die Stammwähler
verunsichert, sagte Mißfelder. „Das Konservative ist zu kurz
gekommen“. Die Popularität von Karl-Theodor zu Guttenberg, „der
keinen Zweifel an seiner konservativen Gesinnung lässt“, zeige, „dass
es bei unseren Anhängern eine Sehnsucht nach solchen Positionen
gibt“, fügte Mißfelder hinzu. Angela Merkel machte der 31-jährige
Unions-Nachwuchspolitiker keinen Vorwurf. Es sei als
Parteivorsitzende nicht ihre Aufgabe, nur einen Flügel zu
repräsentieren. Außerdem habe die Kanzlerin den Herbst der
Entscheidungen ausgerufen und damit Durchsetzungskraft bewiesen. „Das
hat vielen unserer Stammwähler nach dem anfänglichen Hickhack der
schwarz-gelben Koalition wieder deutlich gemacht, dass wir klare
Kante zeigen können“. Mißfelder stellt sich bei dem am Freitag
beginnenden Deutschlandtag der Jungen Union in Potsdam zur Wiederwahl
und hat keinen Gegenkandidaten. Als Redner sind in Potsdam auch
Angela Merkel sowie CSU-Chef Horst Seehofer vorgesehen.
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