Der Präsident der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG), Rudolf Kösters, hat die Kliniken
aufgefordert, verstärkt auf eine Anwerbung von Freiwilligen zu
setzen, um die Lücken durch den Wegfall des Zivildienstes zu
schließen. „Die Krankenhäuser müssen aufzeigen, wie interessant eine
solche Tätigkeit gerade in der Berufsfindungsphase eines jungen
Menschen sein kann“, sagte Kösters der „Saarbrücker Zeitung“
(Montag-Ausgabe). Hier könnten die Kliniken kräftig die Werbetrommel
rühren.
Nach Kösters Einschätzung wird es beim geplanten
Bundesfreiwilligendienst zu Problemen kommen. Wenn jemand das schon
existierende Freiwillige Soziale Jahr absolviere, bekomme er
monatlich rund 300 Euro. „Beim Bundesfreiwilligendienst sollen es 500
Euro sein. Das führt zu unerwünschter Konkurrenz“, sagte der
DKG-Chef. Die Frage sei auch, wer sich zum Bundesfreiwilligendienst
melde. „Sind das Leute, die sich der Sache so verpflichtet fühlen wie
einst die Zivis, oder sind das Menschen, die es eher locker angehen
lassen?“. Letzteres wäre weniger im Interesse der Patienten, warnte
Kösters.
„Wenn man bedenkt, dass in den letzten zehn Jahren aus
Kostengründen etwa 55.000 Pflegestellen in den Kliniken weggefallen
sind, dann erschließt sich auch, wie wichtig die Arbeit der Zivis
war“, erläuterte Kösters.
Mit der beschlossenen Aussetzung der Wehrpflicht wird Ende Juni
auch der Zivildienst abgeschafft.
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