Eine Ausbildung zur Restaurantfachkraft, zum
Fleischer oder zum Lebensmittelfachverkäufer wird für Jugendliche in
Deutschland offenbar immer unattraktiver. Wie die „Saarbrücker
Zeitung“ (Freitag) berichtet, ist in diesen Lehrberufen die Zahl der
unbesetzten Stellen besonders hoch. Das geht aus einer Analyse des
DGB hervor, die der Zeitung vorliegt.
Zwischen 35,2 und 33 Prozent der in diesen Sparten angebotenen
Lehrstellen sind demnach letztes Jahr frei geblieben. Auf der Liste
der zehn unattraktiven Berufe folgen Klempner, Systemgastronomie,
Bäcker, Gerüstbauer, Tierwirt, Gebäudereiniger und Koch. Bei diesen
Jobs gibt es auch hohe Abbruchquoten. So wurden 2014 über die Hälfte
aller Ausbildungsverträge bei den Restaurantfachkräften vorzeitig
aufgelöst, bei den Köchen waren es 48,6 Prozent.
Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagte der
Zeitung: „Der Azubi-Mangel in einigen Branchen ist hausgemacht.“ Die
Betriebe seien gefordert, Azubis besser zu bezahlen und die Qualität
ihrer Ausbildung zu verbessern. Der stellvertretende
DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks wies demgegenüber darauf hin,
dass nur rund zwölf Prozent der Azubis ihre berufliche Bildung
insgesamt abbrechen würden. Er sagte der Zeitung, die Jugendlichen
sollten durch Praktika ihre Erwartungen mit der betrieblichen
Wirklichkeit abgleichen.
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