Die Pläne von Bundesarbeitsministerin Andrea
Nahles (SPD), Jugendliche nur bis 18 Jahre vom Mindestlohn
auszunehmen, stoßen in den Reihen der Union und in der Wirtschaft
weiter auf Kritik. „Viele Jugendliche gehen immer später in
Ausbildung, deshalb bin ich sehr skeptisch, ob die 18 als
Altersgrenze ausreicht“, sagte die saarländische Ministerpräsidentin
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) der „Saarbrücker Zeitung“
(Dienstag-Ausgabe).
Mit einer Altersgrenze von lediglich 18 Jahren werde der
Mindestlohn für viele Jugendliche „zu einem vergifteten Köder“,
erklärte der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks
(ZDH), Hans Peter Wollseifer, gegenüber dem Blatt. „Wir können es uns
nicht leisten, hier einen Anreiz gegen die berufliche Bildung zu
setzen“, so Wollseifer weiter. Denn bereits jetzt sei die Zahl junger
Menschen, die ohne Qualifikation dastehe, „besorgniserregend“.
Kramp-Karrenbauer plädierte darüber hinaus für weitere Ausnahmen
beim Mindestlohn. „Absolut notwendig ist eine Ausnahme für
Zeitungszusteller, denn in aller Regel handelt es sich nur um
Zuverdienste“. Außerdem erinnerte die CDU-Politikerin an einen Passus
im Koalitionsvertrag, wonach Ausnahmen für Erntehelfer möglich
wären. Auch das sei weiter zu prüfen, verlangte Kramp-Karrenbauer.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Weitere Informationen unter:
http://