Saarbrücker Zeitung: Minijobber kaum rentenversichert – Grüne stellen geringfügige Beschäftigung in Frage

Nur die wenigsten Minijobber sind nach
einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) gesetzlich
rentenversichert. Mit Stand Ende Juni zahlten lediglich 17,9 Prozent
der Minijobber im gewerblichen Bereich für ihre Tätigkeit
Rentenbeiträge ein. Im Bereich der Privathaushalte waren es nur 14,2
Prozent der geringfügig Beschäftigten. Das Blatt beruft sich für
seine Angaben auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage
der Grünen im Bundestag.

„Wenn im Umkehrschluss über 82 Prozent der Minijobber im
gewerblichen und fast 86 Prozent im privaten Bereich ohne
Rentenversicherung sind, dann kann von einer Altersvorsorge keine
Rede sein“, sagte die Arbeitsmarktexpertin der Partei, Brigitte
Pothmer. Aus ihrer Sicht ist die mangelnde soziale Absicherung im
Alter aber nicht das einzige Problem bei den Minijobs. Insbesondere
für Frauen seien sie eine berufliche Sackgasse, meinte Pothmer. Auch
als Mittel zur Verhinderung von Schwarzarbeit seien sie ungeeignet.

Die Grünen-Politikerin sprach sich für eine grundlegende Reform
der Minijobs aus. „Anstatt problembehaftete Minijobs zu fördern,
müssen wir existenzsichernde Arbeitsplätze fördern“, erklärte
Pothmer. „Das bedeutet, geringfügige Jobs in
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse
umzuwandeln.“ Nach Angaben Pothmers arbeiten die Grünen gegenwärtig
an entsprechenden Konzepten, die sich auch im Programm für die
nächste Bundestagswahl niederschlagen sollen.

Seit dem 1. Januar 2013 sind neu abgeschlossene Minijobs
grundsätzlich rentenversicherungspflichtig. Die Arbeitnehmer können
sich davon aber auf Antrag befreien lassen.

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