Saarbrücker Zeitung: Nordkorea-Experte Frank warnt davor, Drohungen aus Pjöngjang zu unterschätzen

Der Norkorea-Experte und Vorstand des
Instituts für Ostasienwissenschaften an der Universität Wien, Rüdiger
Frank, hät davor gewarnt, die jüngsten Drohungen aus Pjöngjang zu
unterschätzen.

Das Problem sei, dass Kim Jong Un erst seit rund einem Jahr an der
Macht sei und man über ihn noch zu wenig wisse, sagte Frank der
„Saarbrücker Zeitung“ (Samstag-Ausgabe). „Fest steht, dass Kim Jong
Un die Eskalationsspirale schneller in Bewegung setzt als sein
Vorgänger. Immerhin gab es unter ihm schon drei Raketen- und
Atomtests innerhalb von zehn Monaten. Früher waren da jeweils mehrere
Jahre dazwischen“, erläuterte der Experte. „Es wäre also falsch,
gleich von vorn herein zu sagen, da sei das übliche Tamtam“.

Zugleich widersprach er Auffassungen, wonach Nordkorea nicht in
der Lage sei, einen Atomkrieg zu führen. „Immerhin ist Nordkorea in
der Lage, eine dreistufige Rakete ins Weltall zu schießen. Da kann
man zumindest von einer gewissen Grundfähigkeit ausgehen.“ Diese
Fähigkeit den Nordkoreanern abzusprechen, suggeriere dem Land, es
müsse sich ranhalten, um noch bessere Waffen zu haben, damit der
Westen dem Land endlich glaube. Dabei sei allein der Vorgang,
irgendwo eine Atombombe zünden zu können, schon Problem genug, gab
Frank zu bedenken.

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

Weitere Informationen unter:
http://