Der stellvertretende SPD-Vorsitzende
Thorsten Schäfer-Gümbel hat starke Bedenken gegen eine Urwahl des
neuen Parteivorsitzenden geäußert. Eine Urwahl bringe Probleme mit
dem Parteiengesetz und verschiedene Legitimationen in der SPD-Führung
mit sich, sagte der 48jährige der „Saarbrücker Zeitung“
(Montagausgabe). „Entweder man wählt alle per Urwahl oder alle auf
dem Parteitag.“ Allerdings müsse die SPD im Zuge ihres
Erneuerungsprozesses überlegen, wie Mitglieder mehr und transparenter
beteiligt werden könnten. „Da gehört die Debatte hin.“ Die
Führungsgremien würden darüber in den nächsten Tagen beraten.
Schäfer-Gümbel forderte, sich „jetzt nicht an formalen Fragen
festzubeißen“. Man solle sich lieber mit den Fragen beschäftigen, um
die es wirklich gehe: „Welche Aufgabe hat die Sozialdemokratie? Wie
können wir das wieder deutlicher machen? Wie sehen Arbeitswelt und
Teilhabe in einer digitalisierten Welt aus? Da sind wir gefordert.“
Schäfer-Gümbel, der auch SPD-Landeschef in Hessen ist, räumte in dem
Interview ein, dass die Partei in den letzten Tagen „kein gutes Bild“
abgegeben habe. „Manche Äußerung hätte ich lieber nicht gelesen.“ Zur
künftigen Rolle von Martin Schulz wollte er sich nicht äußern:
„Öffentliche Personaldebatten schaden uns nur“.
Rückfragen:
Berliner Büro
03022620230
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
Original-Content von: Saarbrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell