In der zurückliegenden
Wirtschaftskrise hat eine Umschichtung von regulären
Beschäftigungsverhältnissen zu Teilzeitstellen stattgefunden. Wie aus
der noch nicht veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine
parlamentarische Anfrage der Linken hervorgeht, sank von 2008 auf
2009 die Zahl aller Erwerbstätigen zwar nur um rund 72 000 auf 38,662
Millionen. Dahinter aber verbarg sich ein Abbau von Vollzeitstellen
um 148 000, während gleichzeitig die Zahl der in Teilzeit
beschäftigten Menschen um 76 000 zunahm. Das berichtet die
„Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf die ihr
vorliegende Antwort des Arbeitsministeriums. Mit einem Teilzeitanteil
von 25,4 Prozent liegt Deutschland demnach weit über dem
EU-Durchschnitt von 18,1 Prozent. Die Regierungsauswertung zeigt
ebenfalls, dass Menschen mit unsicheren Verträgen zuerst von der
Krise betroffen waren. Die Zahl der befristet Beschäftigten sank 2009
insgesamt um 91 000, die der Leiharbeiter um 51 000. Persönliche
Dienstleistungen wie etwa das Friseurhandwerk, erlitten mit minus 86
000 Jobs den höchsten Verlust an Normalarbeitsverhältnissen, gefolgt
von der Metallindustrie (61 000) und dem Lager- und Transportgewerbe
(48 000). Den größten Zuwachs an atypischen Beschäftigungen, ob
Teilzeit-, Leih- oder geringfügige Arbeit, gab es nach
Regierungsangaben im Krisenjahr 2009 mit 30 000 Prozent im Garten-
und Landschaftsbau, 18 000 im Beherbergungsgewerbe und 17 000 im
Sozialwesen. Überwiegend handelt es ich um Branchen, in denen
schlecht verdient wird. Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann
sagte gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“: „Die Politik muss handeln
und die Rahmenbedingungen für mehr reguläre und ordentlich bezahlte
Jobs schaffen“.
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