Der ehemalige Vorsitzende des
Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung, Bert Rürup, hat vor negativen Folgen für die
Konjunkturentwicklung gewarnt, falls die geplante Heraufsetzung des
Renteneintrittsalters gekippt würde.
„Ein Verzicht auf die mit der Rente mit 67 verbundene längere
Lebensarbeitszeit hätte jährliche Wachstumsverluste von bis zu 0,3
Prozent zur Folge“, sagte Rürup der „Saarbrücker Zeitung“
(Montag-Ausgabe).
Die Rente mit 67 werde erst ab 2029 voll wirksam und nicht schon
2012, erläuterte Rürup. „Deshalb ist es wenig seriös, aus einer
aktuellen Blitzlichtaufnahme des Arbeitsmarktes ein negatives
Szenarium für die zukünftige Entwicklung abzuleiten“, meinte er im
Hinblick auf jüngste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Aus
demografischen Gründen würden in den nächsten Jahrzehnten jährlich
bis zu 150 000 ältere Arbeitnehmer mehr aus dem Arbeitsmarkt
ausscheiden, als jüngere nachrückten. „Dies wird auf jeden Fall die
Beschäftigungschancen der Älteren verbessern“, sagte Rürup.
Eine nach ihm benannte Expertenkommission hatte bereits vor sieben
Jahren eine Anhebung des Renteneintrittsalters um zwei Jahre
empfohlen. Ein entsprechendes Gesetz war dann von der großen
Koalition im Jahr 2007 beschlossen worden.
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