Nach Ansicht von Ministerpräsident Stanislaw
Tillich (CDU) wird sich Sachsens Image wegen der fremdenfeindlichen
Übergriffe so schnell nicht wieder verbessern lassen. Tillich sagte
der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag): „Der Ruf Sachsens leidet.“ Es
werde „Kraft und Zeit kosten, den guten Ruf als weltoffenes und
inspirierendes Land wieder komplett herzustellen“.
Der Ministerpräsident betonte, die weit überwiegende Mehrheit der
Sachsen sei anständig „und genauso wütend wie ich über Anfeindungen
und Gewalt gegen Flüchtlinge und Asylbewerber“. Zahlreiche Anschläge
auf Asylunterkünfte seien in den letzten Tagen und Wochen aufgeklärt
worden, mehrere mutmaßliche Täter säßen in Untersuchungshaft. „Wir
wollen den Verfolgungsdruck nun noch weiter erhöhen“, so Tillich.
Mit Blick auf die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel
(CDU) sagte Tillich. „Die Suche nach einer gemeinsamen europäischen
Lösung ist richtig, aber uns läuft die Zeit davon.“ Für sein
Bundesland sei es wichtig, dass noch unbearbeitete Asylanträge rasch
abgearbeitet würden. „Es muss zu einer tatsächlichen Beschleunigung
der Asylverfahren kommen“, forderte der Ministerpräsident.
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