Saarbrücker Zeitung: SPD stoppt fünftes Grundschuljahr im Saarland

Das geplante fünfte Grundschuljahr im Saarland
steht vor dem endgültigen Aus. Die SPD-Fraktion im saarländischen
Landtag verständigte sich nach Informationen der „Saarbrücker
Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) am Mittwoch darauf, einer dafür
notwendigen Änderung der saarländischen Verfassung nicht zuzustimmen.
Über diesen Teil der von der Jamaika-Regierung im Saarland geplanten
Bildungsreform werde man bei einem Treffen in der kommenden Woche
nicht verhandeln, erklärten Saar-SPD-Chef Maas und Fraktionsvize
Ulrich Commerçon gegenüber der Zeitung. Für die Einführung eines
fünften Grundschuljahres ist eine Änderung der saarländischen
Verfassung erforderlich. Eine Zustimmung der Linken zu einer
Verfassungsänderung, die gemeinsam mit den Jamaika-Parteien eine
knappe Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag bedeuten würde, gilt im
Saarland als ausgeschlossen. Ohne die Zustimmung der SPD ist die
Enführung des fünften Grundschuljahrs im Saarland damit gescheitert.
„Unter Abwägung aller organisatorischen, vor allem aber pädagogischen
Argumente sind wir zu dem Schluss gekommen, dass bei der Einführung
eines fünften Grundschuljahres im Ergebnis mehr Schaden angerichtet
als Nutzen erzielt würde“, sagten Maas und Commerçon der
„Saarbrücker Zeitung“. Die Fraktion habe deshalb am Mittwoch in einer
Telefonkonferenz der Einführung eines fünften Grundschuljahrs eine
endgültige Absage erteilt. „Keine Institution, kein Verband, keine
Organisation, angefangen bei den Schüler- und Elternvertretungen über
Gewerkschaften und Lehrerverbände, Kammern und Unternehmensverbände,
unterstützt die Pläne“, betonten Maas und Commerçon. Dagegen bleibe
eine Zustimmung zur Gemeinschaftsschule aus Erweiterter Realschule
und Gesamtschule möglich, wenn diese nicht zur „Restschule“
degradiert werde.

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