Saarbrücker Zeitung: Teilzeitboom in Pflegeheimen – Fast zwei Drittel der Pflegekräfte arbeiten verkürzt

Um die Pflegebedürftigen in den Heimen
kümmern sich nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag-Ausgabe) immer mehr Teilzeitkräfte. Vollzeitjobs dagegen
blieben auf der Strecke, schreibt das Blatt unter Berufung auf Daten
des Statistischen Bundesamtes, die die Linksfraktion im Bundestag
angefordert hatte.

1999 gab es demnach nur rund 198.000 Teilzeitjobs in den
Pflegeheimen. Im Jahr 2015 waren es bereits 462.000. Das ist ein
Anstieg um gut 130 Prozent. Aktuell gehen fast zwei Drittel der
Pflege-Mitarbeiter einer Teilzeitbeschäftigung nach. Zur
Jahrtausendwende war es noch weniger als die Hälfte. Die Zahl der
Vollzeitstellen in den Heimen ging seit 1999 dagegen um etwa 2000 auf
knapp 210.000 zurück. Die Vollzeitquote in den Heimen verringerte
sich damit deutlich von 48 auf 29 Prozent. Insgesamt hat sich die
Zahl der Beschäftigten seit der Jahrtausendwende in dieser Branche
von 441.000 auf 730.000 erhöht. Darunter sind auch Personen, die ihr
freiwilliges soziales Jahr ableisten.

„Der Stellenaufbau in den Pflegeheimen findet ausschließlich in
Teilzeit statt. Doch angesichts der niedrigen Löhne in der Pflege
können die wenigsten Beschäftigten davon ihren Lebensunterhalt
bestreiten“, kritisierte die stellvertretende Fraktionschefin der
Linken, Sabine Zimmermann.

Wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums erklärte, seien
im Zuge der Pflegereform in den allermeisten Bundesländern bereits
Verbesserungen beim Pflegepersonalschlüssel vereinbart worden, die
auf einen Mitarbeiterzuwachs entsprechend den neuen Anforderungen in
der Pflege hinausliefen.

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