Saarbrücker Zeitung: Wieder deutlich mehr Abzocke am Telefon

Trotz des seit 2013 geltenden Gesetzes gegen
unerlaubte Werbeanrufe ist die Abzocke am Telefon offenbar wieder auf
dem Vormarsch. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch) unter
Berufung auf Zahlen der Bundesnetzagentur berichtet, wurden im
vergangenen Jahr deutlich mehr Verbraucher Opfer von unseriösen
Geschäftemachern als noch in 2015.

Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine
Anfrage der Grünen hervor. Demnach gingen 2016 bei der
Regulierungsbehörde 29.298 schriftliche Beschwerden ein. Im Jahr
zuvor waren es lediglich 24.455. Auch die verhängten Bußgelder fielen
höher aus: 2016 mussten unseriöse Geschäftemacher insgesamt 895.849
Euro Strafe zahlen, 2015 waren es noch 467.350 Euro.

„Gerade ältere Leute werden am Telefon abgezockt“, sagte der
Verbraucherexperte der Grünen, Markus Tressel, der Zeitung. Tressel
forderte, dass telefonisch geschlossene Verträge künftig noch einmal
schriftlich bestätigt werden sollten, „dann lösen sich die
Geschäftsmodelle von vielen unseriösen Anbietern in Luft auf“.

Wie die Zeitung weiter berichtet, liegt ein entsprechender Antrag
des Landes Baden-Württemberg dem Bundesrat vor. Darin heißt es, der
gewünschte Erfolg des Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken sei
„ausgeblieben“, die „aggressiven Verkaufsmaschen“ florierten.
Deswegen sei die Einführung einer „Bestätigungslösung“ erforderlich.

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