Saarbrücker Zeitung: Wirtschaft warnt vor Schwemme gefälschter Medikamente

Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm, weil
gefälschte Medikamente den hiesigen Markt überschwemmen. Der
Hauptgeschäftsführer des deutschen Industrie- und Handelskammertages
(DIHK), Martin Wansleben, sagte der „Saarbrücker Zeitung“
(Donnerstag): „Hier geht es längst nicht mehr nur um Viagra und
Designerdrogen. Blutdrucksenker und Krebsmittel werden genauso
gefälscht wie nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel.“

Der Anteil von Medikamenten bei der Produktpiraterie wachse, so
Wansleben. Viele Touristen würden sich inzwischen aus dem Urlaub
Arzneien mitbringen „ohne zu hinterfragen, warum sie so billig sind“.
Die Medikamente könnten sich dann aber als gefährliche Schnäppchen
entpuppen.

Insgesamt, so Wansleben weiter, seien die Folgen der
internationalen Produktpiraterie inzwischen dramatisch. Der
wirtschaftliche Schaden belaufe sich auf über 50 Milliarden Euro im
Jahr. Zwei Drittel aller Fälschungen würden aus China und Hongkong
kommen. „Auch die Entwicklung in Indien bereitet uns große Sorge“, so
der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Wansleben forderte die Bundesregierung
auf, das Thema bei internationalen Verhandlungen wieder verstärkt auf
die Agenda zu setzen. Außerdem müsse es eine Neuauflage des runden
Tisches von Regierung und Wirtschaft gegen Produktpiraterie geben.

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