Saarbrücker Zeitung: Wirtschaftexperte Hickel beklagt große Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt durch Agenda 2010

Nach Ansicht des Bremer
Wirtschaftswissenschaftlers Rudolf Hickel hat die Agenda 2010 große
Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt ausgelöst. „Schlimm daran ist, dass
ein Zwangsverhältnis entsteht, also auch gut qualifizierte
Arbeitslose durch die Zumutbarkeitsklausel in schlechte Jobs
geraten“, sagte Hickel der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe)

„Die Annahme, wer erst einmal in schlechter Arbeit ist, der steigt
auch in bessere Beschäftigungsverhältnisse auf, hat sich als Irrtum
erweisen“, so Hickel. Zwar sei auch die Zahl der
sozialversicherungspflichtigen Jobs gestiegen, „aber eben um den
Preis einer schlechteren Bezahlung“. Immer mehr Menschen könnten
nicht mehr von dem leben, was sie verdienten.

Der beste Lehrmeister für die Kritik an der Agenda 2010 sei die
SPD selbst. „In ihrem Wahlprogramm fordert sie einen gesetzlichen
Mindestlohn und die stärkere Regulierung von Leiharbeit. Klarer kann
man die Agenda-Politik nicht kritisieren und korrigieren“, meinte
Hickel.

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