Die „Büro-Augen-Krankheit“ ist auf dem Vormarsch, da immer mehr Arbeitnehmer ihren Berufsalltag vor dem Rechner verbringen. Wer langfristig nicht seine Sehkraft einbüßen möchte, ist daher gut beraten, gezielte Gesundheitsprävention zu betreiben – mit Augentraining, Büro-Blendschutz und Bildschirm-Abstinenz, wann immer diese möglich ist.
Von den rund 40 Millionen Arbeitnehmern in Deutschland arbeiten etwa 20 Millionen am Bildschirm – und diese Anzahl wird durch den aktuellen Digitalisierungstrend in den nächsten Jahren noch steigen. Damit hat sich auch der Arbeitsalltag gravierend verändert. Wurden früher beispielsweise noch wichtige Angelegenheiten persönlich mit Vorgesetzten und Kollegen besprochen oder Arbeitsunterlagen ausgetauscht, finden viele Arbeitsprozesse heute auf kürzestem Wege via E-Mail-Verkehr statt.
Entsprechend steigt die Zahl der Brillenträger, besonders unter den 20- bis 44-Jährigen. Und: Sie schauen nicht nur während der Arbeit auf Bildschirme und Handys, sondern auch fortgesetzt in der Freizeit. Dabei sind es besonders zwei Faktoren, die die sogenannte „Digitale Augenkrankheit“ fördern: einerseits die permanente Einstellung der Augenlinse auf einen 30-50 Zentimeter entfernten Monitor. Dadurch wird das Auge kaum noch bewegt, die „untrainierte“ Augenmuskulatur baut ab und wird erheblich unflexibler Andererseits wird durch einen konzentrierten, starren Blick deutlich weniger geblinzelt. Es wird weniger Tränenflüssigkeit gebildet und die Bindehaut trocknet aus. Augenreizungen oder sogar eine chronische Austrocknung sind die Folge.
Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, computerbedingten Augenerkrankungen vorzubeugen.
- Grundlegendes am Bildschirmarbeitsplatz: Büro-Blendschutz
Zunächst ist es der Bildschirmplatz selbst, der eingehend auf die wichtigsten Gesundheitskriterien untersucht werden muss. Erfüllt er nicht zentrale Bedingungen, öffnet schon das verschiedenen Arten von Fehlsichtigkeiten Tür und Tor. Insbesondere störende Lichtreflexe am Bildschirm stellen ein Problem dar. Aus diesem Grund sollte der Arbeitstisch idealerweise immer parallel zum Fenster aufgestellt werden. Außerdem muss es Möglichkeiten geben, den Büroraum jederzeit mit einem gut handhabbaren Büro-Blendschutz, beispielsweise mit Plissees oder Rollos, abzuschatten, vor allem, wenn die Sonne frontal in den Arbeitsraum hereinscheint. Was einen speziellen Blendschutz in seiner Funktion von anderen Sonnenschutztypen unterscheidet, sind seine lichtundurchlässigen Eigenschaften. Diese garantieren nicht nur die vollständige Ausblendung von Spiegelungen, sondern erweisen sich zum Beispiel auch bei einer Bildschirmpräsentation als sinnvoll, für die ein Raum ebenfalls effizient verdunkelt werden sollte.
- Den Monitor richtig einstellen
Während frühere Arbeitnehmer noch an größeren Bildschirmen mit externem Festplatten-Tower gearbeitet haben, hält nun die kleine transportable Variante, der Laptop, Einzug in Büros in aller Welt. Die kleine Größe des Displays verschlimmert dabei die Gesamtproblematik. Die Augen müssen sich nun noch mehr anstrengen, um Buchstaben und Zahlen scharf zu stellen. Die krank machende Fokussierung nimmt noch weiter zu. Umso wichtiger ist es, unbedingt das Display optimal einzustellen, dazu zählen insbesondere Kontrast, Farbtemperatur und Auflösung des Bildschirms. Wem sich die Option bietet, grundsätzlich an einem großen Bildschirm zu arbeiten, sollte diese nutzen. Aber auch hier gilt dann natürlich, die entscheidenden Monitoreinstellungen vorzunehmen.
- Fernab von Computer & Co. regeneriert sich das Sehsystem am besten
Ebenfalls ratsam ist, den Augen schon während der Arbeitszeit ein abwechslungsreicheres Programm zu bieten. Das bedeutet in der Praxis: Den Blick auch mal vom Computer abzuwenden und wann immer es möglich ist, zwischendurch an einen am weitesten entferntesten Punkt zu blicken, sei es im Bürozimmer selbst oder bei einem Spaziergang draußen.
Es liegt jedoch auf der Hand, dass eine wirkliche Erholung nur innerhalb von Bildschirmpausen stattfinden kann, die über den Tag verteilt konsequent erfolgen sollten. Und außerhalb des Arbeitsplatzes, vor allem in der Freizeit, sollte die Nutzung von Bildschirmen entweder auf das nötigste Minimum reduziert werden, wenn nicht sogar völlig vermieden werden.