Die Damen hatten ein schlechtes Gewissen: „Den Kuchen haben eher die Kinder verdient, schließlich waren sie es, die bei Willi Wisch die meiste Arbeit hatten.“ Michael Dieker, Bereichsleiter der Volksbank Mönchengladbach, konnte Eva Mertens, Leiterin der Albert-Schweitzer-Schule in Anrath, Brigitte Regel und Klaudia Halfen, Förderverein der Vinhofenschule in Neersen, aber durchaus beruhigen: „Geben Sie bitte unseren Dank an die Kinder weiter. Und sagen Sie ihnen, dass wir uns auch im kommenden Jahr beteiligen. Ich finde es klasse, dass Sie und die Schülerinnen und Schüler so gute Arbeit machen.“
Die Vertreterinnen der beiden Grundschulen waren gekommen, um sich für die finanzielle Unterstützung zu bedanken, mit der sich die Volksbank an „Willi Wisch“ beteiligt hat. Eva Mertens: „Wir haben von dem Geld für die 3. Schuljahre Kinderbücher zum Thema Ägypten angeschafft.“ Die Vorsitzende des Fördervereins Vinhofenschule, Brigitte Regel, bestätigte die Erfahrung der Anrather Schulleiterin: „Über solche Anschaffung freuen sich die Kinder sehr, denn sie können mit Stolz sagen: das ist von uns, weil wir dafür `gearbeitet´ haben.“
Die Einbindung von Aktionen wie „Willi Wisch“ in den Schulalltag einer Grundschule hat große Vorteile, so die drei Schulvertreterinnen“: „Die Kinder lernen viel intensiver, wenn sie das Thema tatsächlich im Sinne des Wortes `begreifen´ können und sich zu einer festgesetzten Zeit treffen, um ihre unmittelbare Umgebung sauber zu machen.“ In diesem Sinne sei diese Arbeit an Sachthemen nachhaltig: „Die Kinder übertragen das Gelernte auf zuhause und kontrollieren sich bei der Einhaltung von Energiesparmaßnahmen oder Müllvermeidung gegenseitig. Es gibt unter den Kindern zum Teil sogar einen Wettbewerb, wer findet was.“
Dass die Aktion „Willi Wisch“ für die Grundschulen ein Erfolgsmodell ist, lasse sich an jedem Tag auf dem Schulhof ablesen, so Klaudia Halfen. „Die Höfe sind längst nicht mehr so zugemüllt. Wenn die Kinder an das Thema Umweltverschmutzung so direkt herangeführt werden, indem sie zum Beispiel Papier aufheben, entwickeln sie ein Stück Verantwortung.“ „Stimmt“, meint Eva Mertens, „sie werden durch die Teilnahme an solchen regelmäßigen Aktionen auch bein bisschen erwachsener.“
Michael Dieker möchte sich weiter engagieren, weil „ich oft ziemlich viel Müll sehe, wenn ich unterwegs bin. Unglaublich, was die Leute so alles wegwerfen.“ Dem konnte Eva Mertens beim im „Umwelt-Kaffeeklatsch“ in der Volksbank-Geschäftsstelle Willich nur zustimmen: „Das größte, was wir einmal gefunden haben, war ein altes Fahrrad.“