Fast die Hälfte (45 Prozent) aller deutschsprachigen Finanzfachleute wollen nach den Ergebnissen der neusten eFinancialCareers.de Umfrage in diesem Jahr zu einem neuen Arbeitgeber wechseln. Dagegen ist nur jeder fünfte unter den befragten Finanzexperten (20 Prozent) bereit, sich weiter an seinen bisherigen Arbeitgeber zu binden. 35 Prozent der Befragten haben sich noch nicht entschieden, ob sie bleiben oder gehen sollen.
Die Ergebnisse spiegeln eine ähnliche Umfrage von eFinancialCareers in England wider, bei der 52 Prozent der Finanzfachleute in der Londoner City angaben, den Arbeitgeber wechseln zu wollen. Dort wollen sogar nur zwöllf Prozent in ihrer derzeitigen Position bleiben. Ebenso wie für die Kollegen in England sind auch für die deutschen Finanzfachleute bessere Karrieremöglichkeiten der größte Anreiz zum Wechsel.
Wechsel nur innerhalb Europas attraktiv
Unter den deutschsprachigen Finanzfachleuten, die den Arbeitgeber wechseln wollen, geben 72 Prozent an, auch im Ausland arbeiten zu wollen – dabei sind Zürich und London die beliebtesten Ziele. Die Mehrheit (61 Prozent) will aber innerhalb Europas bleiben – nur drei Prozent würden in den Mittleren Osten, 13 Prozent nach Nordamerika und 18 Prozent in den Asien-Pazifik-Raum umziehen.
Nach der diesjährigen Bonus Saison wird der Kampf um die Talente in Deutschland härter. 47 Prozent der Befragten geben an, im Vergleich zum letzten Jahr bisher mehr Anrufe von Personalvermittlern erhalten zu haben – nur 14 Prozent sagen, die Zahl der Anrufe sei gesunken. 53 Prozent glauben allerdings, dass es „hart“ oder „sehr hart“ sein wird, 2011 eine neue Stelle zu finden.
Unternehmen reagieren bereits
Die Ergebnisse der eFinancialCareers.de Umfrage zeigen auch, dass die Arbeitgeber in Deutschland bereits Maßnahmen eingeleitet haben, um ihre wichtigsten Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Über ein Drittel (36 Prozent) der befragten Finanzfachleute gibt an, ihr Unternehmen hätte ihnen etwas angeboten, damit sie 2011 nicht zu einem neuen Arbeitgeber wechseln. Typische Angebote sind ein höheres Grundgehalt, ein höherer Bonus und anspruchsvollere Aufgaben. In England gaben dagegen nur 26 Prozent der Befragten an, sie hätten ein solches Angebot bekommen.
Nur ein Fünftel der befragten Finanzfachleute (21 Prozent) glauben, ein Gegenangebot des derzeitigen Arbeitgebers könnte ihre Meinung ändern, wenn sie einen neuen Job gefunden haben. Die überwältigende Mehrheit der Befragten jedoch würde dem aktuellen Arbeitgeber keine zweite Chance geben, sollte ein gutes Jobangebot ins Haus stehen.
James Bennett, Geschäftsführer von eFinancialCareers EMEA & APAC, sagt:
“Strategien zu entwickeln, um Kernmitarbeiter an das Unternehmen zu binden, ist jetzt ein wichtiges Thema für HR Manager in deutschen Finanzorganisationen, da die Mitarbeiter der Idee eines Jobwechsels immer offener begegnen. Wichtig in der zweiten Hälfte des Jahres wird es sein, die richtige Balance zwischen Mitarbeiterbindung und Neuanstellungen zu finden.“
Die eFinancialCareers.de Umfrage unter 255 deutschsprachigen Finanzfachleuten wurde zwischen dem 17. und 30. Mai 2011 durchgeführt. Von den Teilnehmern hatten 74 Prozent mehr als fünf Jahre Berufserfahrung und 50 Prozent Front-Office Positionen. Die in England ausgeführte Umfrage befragte 444 Finanzfachleute und wurde zwischen dem 11. und 19. April 2011 durchgeführt.