Die Gewaltbereitschaft von Linksextremisten ist
lange als „politischer Aktivismus“ verharmlost worden, als ob Gewalt
eine legitime Ausdrucksform von Politik sein könnte. Die Krawalle im
Umfeld des Hamburger G20-Gipfels haben diese Haltung zumindest ein
Stück weit verändert. Erste Urteile gegen verhaftete Randalierer
zeugen nicht von einer Kuscheljustiz: Gerade ist ein 30-Jähriger, der
in Hamburg Polizisten mit Steinen beworfen hatte, zu drei Jahren und
drei Monaten Haft verurteilt worden.
Reaktionen von jenen, die sich als „linke Szene“ verstehen,
klingen indes wie aus einer bizarren Parallelwelt. Dort gefällt man
sich in der Rolle der verfolgten Unschuld. So beklagte die Sprecherin
der „Interventionistischen Linken“ jetzt ein „massives Gewaltproblem“
– und zwar bei der Polizei. Und die Grüne Jugend in Göttingen
bezeichnete die dortigen Durchsuchungen als „skandalöse politische
Inszenierung“. In dieser Denkweise soll der Protest gegen den
G20-Gipfel durch den Einsatz von Polizei und Justiz delegitimiert
werden.
Richtig ist genau das Gegenteil: Nichts hat dem Anliegen der
Demonstranten in Hamburg mehr geschadet als die blinde Gewalt aus den
eigenen Reihen.
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