Das neueste Kommunikationsdesaster bestätigt nur
scheinbar jene Spötter, die die neue Offenheit bei Schlecker für
vorgespielt halten und nun kübelweise Hohn über dem Ehinger
Drogerieriesen ausschütten. Es ist vielmehr eine bittere Ironie des
Schicksals: Das PR-Unglück ist nur möglich, weil Schlecker heute
offener kommuniziert. Der Haussprecher antwortet, wohl ohne sich
intern abzusichern, schriftlich auf Kritik – das war noch vor zwei
Jahren undenkbar.
Dass es für Schlecker nun so knüppeldick kommt, hat drei Gründe:
Der erste ist ein Spruch, bei dem die Werbeagentur einen schlechten
Tag hatte. Der zweite ist ein Sprecher, der sorglos Schreiben
verschickt, die in Zeiten des Internets zu verbalen Sprengsätzen
werden. Und der dritte ist eine Öffentlichkeit, in der nach wie vor
das alte Schlecker-Bild weiterlebt. Dieses Bild zum Positiven zu
wandeln, wird selbst im besten Fall Jahre dauern. Die Durststrecke
wird lang – und ist mit der aktuellen Panne noch ein Stück länger
geworden.
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