Schwäbische Zeitung: Die Industrie schreibt mit – Kommentar

Gut gemeint heißt nicht gut gemacht. Die
Regierung verfolgt sicherlich beste Absichten, wenn sie eine
Schlichtungsstelle für Fluggäste schafft. Aber das Gesetz, das
verprellten Passagieren Gerechtigkeit verschaffen soll, greift zu
kurz. Für Geschäftsreisende und Pauschaltouristen ist der Schlichter
überhaupt nicht zuständig. Fluglinien wie Ryanair und Easyjet, über
die sich angeblich besonders viele Kunden beklagen, bleiben außen
vor. Das Gesetz strotzt vor Einschränkungen, Ausnahmen, Fußnoten. Und
das kann nicht sein.

Vielleicht ist es aber auch so gewollt. Denn leider ist es in
Brüssel wie Berlin üblich geworden, dass die Industrie mit
Heerscharen guter Anwälte an Gesetzen mitschreibt. Die Frösche werden
vorher gefragt, ob der Sumpf trockengelegt werden soll.

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