Neben der Tatsache, dass der
Nachhilfeunterricht inzwischen zu einem Milliardengeschäft geworden
ist, machen vor allem zwei Aspekte den neuen Bildungsbericht
interessant. Zum einen, dass Schüler inzwischen vermehrt zur
Nachhilfe gehen, um ihre bereits akzeptablen Noten weiter zu
verbessern – es geht also um einen knallharten Vorteil im Wettbewerb
um einen guten Ausbildungs- oder Studienplatz. Die
Ellenbogengesellschaft hat längst die Schulen erreicht – Tendenz
steigend. Damit vergrößert sich die soziale Ungleichheit bei den
Bildungs- und Aufstiegschancen, denn der schulische Erfolg hängt
immer mehr von privat finanziertem Unterricht ab.
Zum anderen lässt aufhorchen, dass nur Ganztageseinrichtungen mit
einem durchorganisierten Nachmittagsunterricht inklusive
Hausaufgabenbetreuung einigermaßen in der Lage sind, den Bedarf an
zusätzlicher Hilfe selbst und kostenfrei für die Eltern zu decken.
Ein klares Argument für diese Schulart. Doch Schulpolitik ist in
Deutschland Ländersache. So entscheidet leider auch der Wohnort über
die Bildungsmöglichkeiten.
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